Minzen (Mentha)
Die Minzen gehören zu den ältesten Heilkräutern, die verwendet werden. Griechen und Römer der Antike wussten die heilende Wirkung der Minzen zu schätzen. Walahfrid Strabo schreibt schon im 9. Jahrhundert in seinem Buch Liber de cultura hortorum: "Wenn aber einer die Kräfte und Arten und Namen der Minze samt und sonders zu nennen vermöchte, so müsste er gleich auch wissen, wie viele Fische im Roten Meere wohl schwimmen, oder wie viele Funken Vulkanus, der Schmelzgott aus Lemnos, schickt in die Lüfte empor aus den riesigen Essen des Aetna."
Heute sind ca. 300 Minzsorten bekannt, dies lässt sich aber nicht genau sagen, da einige Minzen wohl nur unter anderem Namen zu finden sind, es sich aber eventuell um dieselbe Minzart handelt und Minzen außerdem sehr stark dazu neigen, sich untereinander zu mischen.
Die heute am häufigsten anzutreffende Form der Pfefferminze ist durch eine zufällige Kreuzung im 17. Jahrhundert entstanden. In der Nähe eines Krauseminzenfeldes in England wuchsen wilde Bachminzen. Durch Befruchtung bildete sich dann zufällig die Pfefferminze. Wegen ihrer Eigenschaften wird sie seither kultiviert.
Verwendung von Pfefferminze
Als Heilpflanze wird vor allem die Pfefferminze (Mentha x piperita) verwendet. Sie besitzt antiseptische, verdauungsfördernde, leicht schmerzstillende Eigenschaften und löscht den Durst. Sie wird auch bei Gallenleiden eingesetzt und hat eine krampflösende Wirkung auf den Verdauungstrakt. Ein Tee hilft bei Bauchschmerzen und Blähungen, Übelkeit und Koliken, da sie die Darmmuskeln beruhigt.
Haltung und Pflege
Allen Minzsorten ist ihre ungeheure Robustheit und die Anpassung an verschiedenste Standorte gemein. Grundsätzlich mögen es die Minzen jedoch eher feucht und gerne auch etwas schattig. Daher sind die Minzen auch fast ausschließlich auf der nördlichen Halbkugel zu finden. Wir empfehlen, die Minzen nur in einem größeren Topf auszupflanzen, weil fast alle zu extremer Ausbreitung neigen und nur schwer im Zaum zu halten sind.
Alle Minzen sollte man - so man sie denn auspflanzt - nach 2-3 Jahren an einen neuen Standort setzen, damit der Rostpilz (Puccina menthae) sie nicht befällt. Die richtige Standortwahl von Anfang an verhindert allerdings auch einen Befall mit diesem unschönen Pilz: halbschattig, humos, nie ganz trocken und gerne windexponiert.
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe
Überlieferte Anwendungsgebiete in der Volksmedizin
Antibakteriell, entzündungshemmend, fiebersenkend, schleimlösend, keimtötend.
Tee
1 EL frisches Kraut oder 1 TL getrocknetes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Max. 3 Tassen pro Tag - max. 3 Wochen lang.