Griechischer Bergtee (Sideritis scardica)


In Griechenland kennt ihn jedes Kind, bei uns ist der griechische Bergtee, der auch bei uns hervorragend gedeiht, nicht sehr bekannt. Die Blätter und Blüten enthalten ein natürliches Antibiotikum, das entzündungshemmend wirkt. Griechischer Bergtee ist übrigens der Überbegriff für alle Sideritis Arten. Sideritis scardica - wie wir Ihn im Sortiment haben - wird als Teesorte Olympischer Bergtee genannt. Fünf weitere Sideritis-Arten werden ebenfalls Regionen zugeschrieben, in denen sie vorwiegend auftreten. Bergtee - auch Hirtentee genannt - war und ist ein beliebtes Feierabendgetränk der Bergbauern und Hirten. Medizinische Studien legen nahe, dass er tatsächlich positive Effekte auf das Gehirn hat - vor allem bei Patienten mit Depressionen und ADHS.


 Verwendung


In seiner Heimat wird er vor allem bei Erkältungskrankheiten eingesetzt und mit Honig getrunken. Sein zimtartiges Aroma macht ihn zu einem perfekten Tee für die kalte Jahreszeit. Kann gut getrocknet und in Dosen aufbewahrt werden.

Griechischer Bergtee blüht im Sommer in wunderschönen gelben Blüten. Sowohl die Blüten als auch die Blätter können verwendet werden. Der Anbau lohnt sich auf jeden Fall, denn getrocknet ist der Tee sehr teuer. In Griechenland wird er außerdem gerne zusammen mit Kreta-Majoran (auch bekannt als Diptam-Dost) in einer Teemischung verwendet. Die langen Blütenrispen sind getrocknet etwas unhandlich, deshalb empfiehlt es sich, Bergtee nach dem Trocknen zu rebeln und fein zu hacken.


Standort und Pflege


Trockene, steinige Standorte bevorzugt. Gerne auch in Steingärten oder an sonnigen Hängen.

Nach der Blüte im Spätsommer sollte er wieder in Form geschnitten werden. Ausdauernde

Sommerstaude. Winterhart. Benötigt keine Düngung.


Blutrauke (Diplotaxis tenuifolia redscud)


Recht unbekannt ist Diplotaxis tenuifolia Redscud, die Blutrauke, wie wir sie genannt haben. Sie ist nicht nur hübsch, sondern geschmacklich die beste unter den Rauken, wenn man einmal vom Geschmack der scharfen Wasabi-Rauke absieht.


 Verwendung


Unsere Blutrauke stammt aus Frankreich und wird dort gerne für vielerlei Gerichte verwendet. Sie ist eine Varietät der wilden Rauke. Ihr stark nussiges Aroma macht Sie perfekt für Pasta-Gerichte und Pizza. Ihre Blätter sind deutlich kleiner als die des normalen Rucola, so dass Sie einfach geerntet und über die Gerichte gestreut werden kann.


 Standort und Pflege


Als Standort mag sie es gerne halbschattig mit guter Wasserversorgung. Bei (sparsamer) Zugabe von Dünger werden die Blätter größer. Lässt man sie blühen, bildet sie Samen aus und säht sich selbst wieder aus. 


Borretsch (Borago hortensis)


Unverkennbar ist Borretsch wegen seiner rauhen Blätter (er gehört zu den Rauhblattgewächsen) und vor allem wegen seiner wunderhübschen blauen, sternförmigen Blüten.


Wild wächst er am Mittelmeer, ursprünglich vor allem auf der iberischen Halbinsel. Auf seinen Geschmack kamen zuerst die Mauren, als sie im frühen Mittelalter Spanien besetzten. Sie bauten Borretsch in ihren Gärten an und verwendeten ihn wie wir heute den Spinat. Auch wurden seine Blüten genutzt, um Speisen blau einzufärben.


 Verwendung


Borretsch oder Boretsch ist ein Küchen­kraut, das vor allem in Mittel­europa beliebt ist. Sein leichtes Gurken­aroma bessert vor allem Salate auf, seine Blüten sind eine wunderschöne Dekoration und gehören zu den essbaren Blüten. Gelegen­tlich findet man auch auf Borretsch basierende Crème­suppen. Dabei darf Borretsch jedoch nur so kurz als möglich gekocht werden, da sich sein Aroma in der Hitze verflüchtigt. In Italien wird Borretsch gerne zum Füllen von Ravioli verwendet.


Borretsch enthält viele verschiedene Inhaltsstoffe, die toxisch auf die Leber wirken können. Somit ist ein regelmäßiger Verzehr von Borretsch nicht empfehlenswert. Inhaltsstoffe des Borretsch sind Saponine, Schleimstoffe, Gerbsäuren, ätherisches Öl, Kalium, Kalzium, Alkaloide und im Samen Linolensäure.


Er gehört zu den blutreinigenden, kühlenden Pflanzen. Er beschleunigt den Stoffwechsel und die Ausscheidung von Giften über Harn und Schweiß und wird daher gerne für eine Frühjahrskur verwendet.


 Borretsch ist ein Bestandteil der berühmten Frankfurter Grüne Sauce, deren traditionelles Rezept nach genau sieben Kräutern verlangt: Petersilie, Kerbel, Schnittlauch, Kresse, Sauerampfer, Pimpinelle und Borretsch.


Standort und Pflege


Normal feuchte Standorte mit gutem Wasserabzug, Pflanze verträgt auch Vollschatten. Nährstoffreiche Böden bevorzugt. Nicht winterhart. Einjährig. Säht sich aber gerne selbst wieder aus.


 Inhaltsstoffe des Borretsch


Saponine, Schleimstoffe, Gerbsäuren, ätherisches Öl, Kalium, Kalzium, Alkaloide und im Samen Linolensäure.


Borretsch-Rezept


Eine herzstärkende Süßigkeit beschreibt Dr. Johann Georg Krünitz in seiner Oeconomischen Encyclopädie:


Dafür füllt man den Boden eines Einmachglases mit Zucker und legt Borretschblüten darauf, ca. 1 Finger hoch. Dann folgt wieder eine Lage Zucker und wieder Borretschblüten. Das ganze so lan ge, bis das Glas voll ist. Nach einigen Tagen können die gezuckerten Blüten so vernascht werden.


Brahmi (Bacopa monnieri)


Enes der am besten erforschten ayurvedischen Heilpflanzen ist Brahmi, eine kriechende Pflanze aus der Familie der Braunwurzgewächse mit weissen Blüten. Brahmi findet auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) seine Anwendung. Ursprünglich ist die Pflanze in den Sumpfgebieten Süd-Ost-Asiens beheimatet, gedeiht aber in den Sommermonaten auch bei uns.


Verwendung von Brahmi


Es verbessert die geistige Leistungsfähigkeit, das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Seine Wirkbreite ist aber vielfältiger. So wirkt es z.B. nachweislich gegen Asthma, angstlösend und diuretisch. Ausserdem gegen Rheuma, Frigidität und Vergesslichkeit. Getrocknet lässt sich aus den Blättern Tee zubereiten, aber ein Auspressen der Pflanze oder die Herstellung alkoholischer Auszüge ist ebenfalls möglich. In der TCM wird es auch gegen Impotenz, Unfruchtbarkeit und vorzeitige Ejakulation eingesetzt. Brahmi enthält die Saponine Monnierin, Hersaponin, die Bacoside A und B sowie die Alkaloide Brahmin und Herpestin.


Standort und Pflege


Normal bis sehr feuchte Standorte bevorzugt, gerne auch im Halbschatten. Gedeiht auch in Aquarien und Teichen. Im Freien nicht winterhart. Kann sehr gut in der Wohnung gehalten werden.


 Inhaltsstoffe


Brahmi enthält die Saponine Monnierin, Hersaponin, die Bacoside A und B sowie die Alkaloide Brahmin und Herpestin.


Anwendungsgebiete in der TCM


  • gegen Asthma
  • bei Epilepsie
  • verbessert das Gedächtnis
  • verbessert die Konzentrationsfähigkeit
  • die Lernfähigkeit
  • die Intelligenz
  • bei Schlaflosigkeit
  • bei Ekzemen
  • Nerventonikum
  • wirkt diuretisch
  • gegen Rheuma,
  • angstlösend
  • gegen Frigidität
  • gegen Vergesslichkeit
  • bei Heiserkeit
  • gegen Haarausfall




Brunnenkresse (Nasturtium officinale)


Bei Griechen und Römern war sie schon beliebt, die Brunnenkresse. Damals wurde sie aber noch nicht kultiviert, sondern an natürlich vorkommenden Standorten gesammelt. Heimisch ist sie in fast ganz Europa. Einige Historiker belegen die ersten Anbauversuche für Brunnenkresse in Deutschland im Jahre 1650.


Standort und Pflege


Umgangssprachlich auch Wasserkresse genannt, wird aus dem Namen schon ersichtlich, was bei der Standortwahl zu beachten ist. Nährstoffreiche Erde, gerne mit nassen Füßen oder am besten - wer damit dienen kann - am Teichrand. Die Brunnenkresse liebt es eher schattig und feucht.


Verwendung


Geerntet werden die Blätter ab dem Frühjahr bis in den späten Herbst hinein. Verwenden sollte man sie immer frisch und zum Trocknen ist die Brunnenkresse gar nicht geeignet. Dafür ist sie perfekt für Salate und Sandwiches. Auch leckere Suppen lassen sich mit ihr herstellen. Durch ihren hohen Vitamin-C Gehalt ist sie gerade im späten Winter oder zeitigen Frühjahr, wenn man sie wieder ernten kann, eine wertvolle Ergänzung des Speiseplans. Sollte Sie Blüten treiben, sollte man diese herausbrechen, denn sobald sie blüht, verändert sich ihr Geschmack.


Unser Rezept


Brunnenkresseschäumchen


1 große Hand voll junge Brunnenkresseblätter

200 ml Milch

100 ml Sahne

1 Knoblauchzehe

Salz, Pfeffer


Die Milch mit der Sahne auf dem Herd langsam erhitzen und die jungen Brunnenkresseblätter hinzugeben. Die Knoblauchzehe zerdrücken und ebenfalls für 5 Minuten mit köcheln lassen (Vorsicht, nicht aufkochen!). Nach  5 Minuten die Knoblauchzehe entfernen, Salz und Pfeffer hinzufügen und alles mit dem Zauberstab passieren und kräftig aufschäumen. Sofort servieren. Dazu passt ein kräftiges Ciabatta-Brot oder ein Walnuss-Brot.


Cola-Kraut (Artemisia abrotanum) 


Im Mittelalter war das Kraut ein beliebtes Gewürz für fette Speisen. Damals kannte man es unter dem Namen Eberraute oder auch Baumwermut. Den heutigen Namen Cola-Kraut hat es daher, dass die Blattspitzen nach Cola riechen und schmecken. Die ganzen Blätter sind auf Grund der enthaltenen Öle und Gerbsäuren eher bitter.


Verwendung


Als Heilkraut: Das Cola-Kraut soll die Verdauung anregen, hilft gegen Würmer und ist antiseptisch. Alkoholische Auszüge sollen auch gegen Kopfschmerz helfen. Im Mittelalter galt es auch als Aphrodisiakum für Frauen, diese Wirkung ist aber nicht belegt. Ein Zweig dem Braten beigelegt hilft es dabei, fette Speisen besser zu verdauen.


Standort und Pflege


Normal feuchter Standort mit ausreichend Wasserabzug. Die Pflanze ist starkwüchsig und kann bis zu 1 m breit und hoch werden. Dies sollte bei der Standortwahl berüchsichtigt werden. Lässt sich gut in Form schneiden. Verträgt keinen Vollschatten. Winterhart und mehrjährig.



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