Kräuter C-ES

Cola-Kraut (Artemisia abrotanum) 


Im Mittelalter war das Kraut ein beliebtes Gewürz für fette Speisen. Damals kannte man es unter dem Namen Eberraute oder auch Baumwermut. Den heutigen Namen Cola-Kraut hat es daher, dass die Blattspitzen nach Cola riechen und schmecken. Die ganzen Blätter sind auf Grund der enthaltenen Öle und Gerbsäuren eher bitter.


Verwendung


Als Heilkraut: Das Cola-Kraut soll die Verdauung anregen, hilft gegen Würmer und ist antiseptisch. Alkoholische Auszüge sollen auch gegen Kopfschmerz helfen. Im Mittelalter galt es auch als Aphrodisiakum für Frauen, diese Wirkung ist aber nicht belegt. Ein Zweig dem Braten beigelegt hilft es dabei, fette Speisen besser zu verdauen.


Standort und Pflege


Normal feuchter Standort mit ausreichend Wasserabzug. Die Pflanze ist starkwüchsig und kann bis zu 1 m breit und hoch werden. Dies sollte bei der Standortwahl berüchsichtigt werden. Lässt sich gut in Form schneiden. Verträgt keinen Vollschatten. Winterhart und mehrjährig.



Currykraut (Helichrysum italicum)


Currykraut verdankt seinen Namen seinem intensiven Curry-Geruch, der den Blättern entströmt, sobald man sie berührt. Tatsächlich hat das Currykraut aber nichts mit Curry zu tun, Curry ist eine Gewürzmischung aus mehreren Gewürzen. Bekannt ist Helichrysum italicum allerdings auch als italienische Strohblume oder Immortelle. Ohne Blüten ähnelt Currykraut mit seinen silbrigen Blättern dem Lavendel oder auch dem Rosmarin, seine auffälligen gelben Blüten machen es jedoch auch zu einer beliebten Staude für Blumenbeete.


Verwendung


Das teure Öl aus den Curryblüten hilft bei kleineren Verletzungen und Prellungen, ansonsten ist es einfach ein gutes Würzkraut, besonders zum aromatisieren von Reis- und Hühnchengerichten. Einfach Zweige kurz (!) mitkochen und wieder entfernen. Zu langes kochen zerstört die Aromen.

Man kann es allerdings auch ganz klein gehackt für kalte Reis- und Nudelsalate verwenden. Dann bleibt der wunderbare Duft intensiv.


Standort und Pflege


Currykraut liebt vollsonnige, trockene Standorte und sollte nach der Blüte kräftig zurückgeschnitten werden. In der allgemeinen Literatur liest man oft, dass es nicht vollständig winterhart ist, ähnlich wie Rosmarin. Bei mir im Garten wächst es allerdings sowohl im Kübel als auch ausgepflanzt seit vielen Jahren ungeschützt und kommt bestens über den Winter. Wenig giessen, wenig düngen. Fühlt sich auch in Steingärten wohl.


Anwendungsgebiete von Currykraut in der Volksheilkunde

  • Husten
  • Prellungen
  • Blutergüsse
  • Ekzeme
  • Hautunreinheiten
  • Sportverletzungen
  • Verstauchungen
  • Zerrungen
  • Pilzinfektionen
  • Lymphstau

 

Öl:

Das Curryblütenöl darf nur äußerlich angewendet werden!


Tee:

1 EL getrocknete Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen.

5 Minuten ziehen lassen.


Dill (Anethum graveolens)


Dill ist eines der beliebtesten Gewürze in Europa. Ursprünglich stammt es aus Zentralasien, ein enger Verwandter wird auch heute noch in Indien angebaut. Die einjä„hrige Pflanze wird zwischen 30 und 75 cm hoch. Meist zwischen Juni und August bilden sich die typischen gelben Blütendolden, die sp„äter auch die Früchte tragen.


Verwendung


Vom Dill können sowohl die frischen Blätter als auch die getrockneten Samen zum Würzen verwendet werden. Dill ist süßlich, leicht anis- und kümmelartig im Geschmack. Das frische Dillblatt ist deutlich süßer als die Samen. Getrocknete Dillblätter verlieren einen Teil Ihres Aromas. Dill passt gut zu verschiedenen Fleisch und Fischgerichten und ist unverzichtbar beim Einlegen von Gurken. Bei indischen Rezepten auf die Dillmenge achten. Indischer Dill ist weniger aromatisch als europäischer, daher ggf. die Dillmenge entsprechend anpassen.Wie sein Bruder, der Fenchel, lindert er Bauschmerzen bei Säuglingen und fördert die Milchbildung bei Schwangeren. Zur Teebereitung werden die Früchte verwendet.


Standort und Pflege


Normal feuchte Standorte mit gutem Wasserabzug, Pflanze vertr„ägt keinen Vollschatten, einjä„hrig 


Dong Ling Cao (Isodon rubescens)


Äußerlich einer Brennessel ähnlich und auch mit einem sehr bitteren Geschmack versehen, findet Dong-Ling Cao derzeit einige Beachtung bei der Krebstherapie. Das enthaltene Rubescensin hemmt das Wachstum von Krebszellen und wird in der TCM besonders bei Tumoren der Brust und der Prostata eingesetzt. Insgesamt bekämpft Isodon rubescens Entzündungen im Körper. .


Dong-Ling-Cao enthält außer Rubescensin den Wirkstoff Oridonin. Dieser wirkt in einer besonderen Gruppe mutierter Blutkrebs-Zellen, schreibt das Journal "Science Translational Medicine". "Oridonin treibt die mutierten Zellen in den kontrollierten Selbstmord", heißt es in dem Bericht.


Verwendung


Bevorzug wird es als Tee verwendet. Dazu werden die Blätter und Blüten geerntet, getrocknet und 1 TL davon mit 200 ml Wasser aufgebrüht. Möglichst in einem geschlossenen Gefäß 10 Minuten ziehen lassen.


 Standort und Pflege


Recht anspruchslose, winterharte Staude. Bevorzugt halbschattige Standorte mit guter Nährstoffversorgung, dann wird die Pflanze recht groß mit ca. 80 cm Höhe und 80 cm Breite.


 Inhaltsstoffe


Rubescensin, Oridonin 


Sonnenhut (Echinacea officinalis)


Der Purpur-Sonnenhut ist eine von 3 Echinacea-Arten, die medizinische verwendet wird. Im Gegensatz zum schmalblättrigen Sonnenhut Echinacea angustifolia, bei dem die Wurzeln verwendet werden, stecken die Wirkstoffe beim Purpur-Sonnenhut in allen oberirdischen Teilen.


Alle Sonnenhut-Arten stammen ursprünglich aus Nordamerika und sind dort schon lange als Heilmittel bekannt. Bei den Ureinwohnern wird der Sonnenhut eingesetzt bei Zahnschmerzen, Wunden und Schlangenbissen.


Ende des 19. Jahrhunderts kam die Pflanze auch nach Europa, hier ist sie allerdings eher als Mittel gegen grippale Infekte und zur Stärkung der Abwehrkräfte bekannt.


Verwendung


Die häufigste Anwendungsform ist die einer Tinktur. Dafür werden Blätter und Blüten in ein Gefäß gegeben, und mit mind. 45%igem Alkohol übergossen. Der Ansatz wird 2 Wochen stehen gelassen und dann abgeseiht und tropfenweise eingenommen. Die enthaltenen Alkylamide wirken auf die Immunzellen im Körper.


Dies wurde in Laborversuchen bestätigt. Allerdings haben Studien bisher keine eindeutige Wirkung ergeben. Wer Echinacea anwenden möchte, sollte dies sofort bei den ersten Anzeichen einer Erkältung tun, wer damit eine Immunkur durchführen möchte, dem wird empfohlen, dies nicht länger als 8 Wochen zu tun. Menschen die Medikamente einnehmen, die die Immunabwehr herabsetzen, sollten Experten zufolge von der Einnahme von Echinacea-Produkten Abstand nehmen.


 Standort und Pflege


Sonnenhüte sind unkomplizierte Sommerstauden und wirken besonders schön in größeren Gruppen. Sie bevorzugen vollsonnige, auch trockene Standorte und benötigen wenig Pflege. Sie werden ca. 80 cm hoch und lassen sich auch gut als Schnittblumen verwenden. Im Sommer ziehen die großen Blüten zahlreiche Schmetterlinge und Bienen an. Die verblühten Samenstände im Herbst unbedingt stehen lassen, Sie dienen Vögeln als Nahrung.


Einsatzgebiete in der Volksheilkunde:


  • Erkältungskrankheiten
  • Husten
  • Grippale Infekte

Wirkstoffe


  • Alkylamide
  • Kaffeesäuren
  • Polysaccharide
  • Glykoproteine

 

Verarbeitung zu:


Tee:

2 Teelöffel getrocknete oder frische Blätter und Blüten (fein gehackt) mit 250 ml heißem Wasser übergießen und nach 3-4 Minuten absieben. Nach Geschmack etwas Zitrone und Honig beigeben. 2-3 Mal täglich 1 Tasse trinken.


Deutscher Estragon (Artemisia dracunculus var. "Baden-Baden")


Etwas grüner als sein französisches Vorbild, ist der deutsche Estragon "Baden-Baden" kompakter, aufrechter und besser im Wuchs. Außerdem ist er absolut winterhart.


Sein Aroma ist ähnlich, vielleicht nicht ganz so fein, wie das des französischen Estragons, er ist aber eine sehr gute Alternative für alle, die mit dem französischen Estragon kein Glück haben.


Er mag einen vollsonnigen Standort mit guter Drainage und regelmäßige Düngung.

Französischer Estragon (Artemisia dracunculus var. "Peppercorn")


Einziges Küchengewürz, dass nicht schon von den Römern verwendet wurde. Die Pflanze blüht eher selten und wird etwa 60 bis 150 cm hoch. Anders als der meist erhältliche russische Estragon hat der französische Estragon ein intensives Aroma.


Verwendung


Estragon wird am besten frisch verwendet. Er eignet sich zum aromatisieren von Essig und Senf, passt aber auch zu Geflügel, Reis oder Fisch. Ebenfalls beliebt ist es für die Saucenzubereitung, so gehört Estragon neben Kerbel und Schalotten z.B. unbedingt in eine Sauce Béarnaise. Auch dem Frischkäse "Le Tartare" verleiht er seine unverwechselbare Note. Estragon gilt als anregend für Appetit und Verdauung. Außerdem soll er die Nierentätigkeit anregen und harntreibend wirken.


Standort und Pflege


Sonniger, nicht zu feuchter Standort. Nicht völlig winterhart, Topfpflanzung möglich.


Unser Rezept:


Sauce Bearnaise


 2 dl Weisswein

2 dl Estragonessig

1-2 Schalotten

Estragon

Kerbel

Pfeffer

500 g Butter

6 Eigelb


2 dl Weisswein und 2 dl Estragonessig mit Schalotten, grobgehacktem Estragon, Kerbel, gestoßenem Pfeffer und einer Prise Salz zu zwei  Dritteln einkochen. Die  Reduktion einige Minuten abkühlen lassen, dann 6 Eigelb hinzufügen und hiernach bei schwacher Hitze 500 g aufgelöste  Butter mit dem Schneebesen leicht aufschlagen. Die Sauce erhält ihre Bindung durch das allmähliche Dickwerden der Eier, daher unbedingt darauf achten, dass die Sauce nicht zu heiß wird. Sobald sie aufgeschlagen ist, die Sauce durchs Passiertuch streichen, abschmecken und mit gehacktem Estragon und Kerbel vervollständigen.


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