Beifuß (Artemisia vulgaris)
Der gemeine Beifuß ist im Garten eine imposante Staude, die Wuchshöhen bis zu 2 m erreicht. Vom Beifuß gibt es eine europäische un eine asiatische Form und mehrere Unterarten, die sich geringfügig im Wirkstoffgehalt und der Zusammensetzung unterscheiden. Beifuß hat viele Trivialnamen, z.B. Besenkraut, Fliegenkraut, Jungfernkraut, Sonnwendkraut oder wilder Wermut.
Beifuß ist eine typische Artemisia und eng mit Wermut, Eberraute und Estragon verwandt. Er wurde bereits in der Antike und im Mittelalter als Heilmittel sehr geschätzt. Verwendet werden die Blätter und die Wurzeln. Heute kennt man den Beifuß vor allem als Würzmittel für die klassische Weihnachtsgans, er hat jedoch eine hervorragende Würzkraft und macht fette Speisen leichter verdaulich. Ein Zweig Beifuß zu Bratengerichten oder Wild gibt eine gute Grundwürze.
Verwendung
Das klassische Anwendungsgebiet vom Beifuß sind Magen- und Darmbeschwerden sowie allgemeine Verdauungsbeschwerden, Gallen- und Leberprobleme, Wechseljahresbeschwerden sowie innere Unruhezustände und Übelkeit. Hierfür wird meist die Zubereitung von Beifußtee emfpohlen, in alten Kräuterbüchern wird auch gerne der Beifußwein propagiert.
Beifuß hat eine antibakterielle, antifungizide, beruhigende, durchblutungsfördernde, verdauungsfördernde und wehenfördernde Wirkung. Viele dieser Wirkungen lassen sich durch die zahlreichen Bitter- und Gerbstoffe sowie der Zusammensetzung des ätherischen Öls erklären.
Auch in der traditionellen chinesischen Medizin wird Beifuß verwendet. Er soll den Energiefluss regulieren und ist auch hier für die Organe Magen, Milz, Leber, Galle und Niere verantwortlich.
Standort und Pflege
Der Beifuß ist eine äußerst unkomplizierte Pflanze, die sehr wenig Pflege braucht. Beifuß mag gerne recht nährstoffreiche Erde, benötigt dann aber keinen zusätzlichen Dünger. Überhaupt ist er sehr genügsam und fühlt er sich an einem Platz einmal wohl, benötigt er keine Pflege mehr.
Inhaltsstoffe
- Ätherische Öle (Kampfer, Thujon, Cineol, Linalool)
- Sequitepenlactone
- Flavonoide
- Polyine
- Triterpene
- Carotinoide
Hauptwirkstoff:
Sesquiterpenlactone (verantwortlich für den bitteren Geschmack)
Tee
1,5 TL Beifußkraut (getrocknet) auf 250 ml Wasser. Das gekochte Wasser kurz abkühlen lassen, dann den Beifuß damit überbrühen. 3 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Den Tee vor den Mahlzeiten trinken, jedoch max. 1 Woche lang.