Kräuter K-L

Kamille (Matricaria recutita)


Die Kamille ist schon sehr lange als Heilkraut bekannt. Ursprünglich beheimatet in Süd- und Osteuropa, ist sie inzwischen in ganz Europa zu finden. Bereits in der Antike wurde die Kamille hoch geschätzt, da sie eine hohe Heilwirkung hat. Inzwischen ist diese Heilwirkung auch medizinisch belegt. Sie wächst auf Äckern, an Wegrändern, an Böschungen und besiedelt Ödland. Sie ist ein Lehmzeiger. Sie ist einjährig, säht sich aber von selbst wieder aus.


Die Kamille wird 20 bis 50 cm hoch, hat eine weiße Blüte mit gelber Mitte und blüht von Mai bis in den Juni. Die echte Kamille erkennt man an den innen hohlen Blütenköpfen, bei anderen Arten sind diese gefüllt.


Verwendung


In der Naturheilkunde finden vor allem die Blüten Verwendung. Dabei ist die Qualität der Kamille sehr stark abhängig vom Zeitpunkt des Pflückens und von der Art der Trocknung. Die beste Zeit zum Pflücken ist der dritte bis fünfte Tag nach dem Aufblühen der Blütenblätter. In dieser Zeit sind die Wirkstoffe am besten ausgebildet.


Die ätherischen Öle der Kamille hemmen Entzündungen, fördern die Wundheilung, lösen Krämpfe. und töten Bakterien und Pilze ab.


Inzwischen ist bekannt, dass Kamille bei Angststörungen hilft. Ein enthaltenes Flavonoid, das Apigenin, wird dafür verantwortlich gemacht, dass die Kamille diese Eigenschaft besitzt.


Ein weiterer Effekt der Kamille ist, dass sie den Glyzinspiegel in unserem Körper erhöht. Glyzin hat eine beruhigende Wirkung auf Nerven und Muskeln. "Bodegold" ist eine ostdeutsche Züchtung der echten Kamille mit großen Blüten. Der Gehalt an ätherischen Ölen, insbesondere Bisabolol ist besonders hoch.


Anwendungsgebiete von Kamille in der Volksmedizin


  • Erkältungskrankheiten
  • Magen-Darm-Entzündungen
  • entzündliche Hauterkrankungen
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum
  • Menstruationsbeschwerden
  • Angststörungen

 

Wirkstoffe


Ätherische Öle, Polyacetylene, Flavonoide, Sesquiterpenlactone, Schleimstoffe


Verwendet werden die Blüten




Kapland-Pelargonie (Pelargonium reniforme)


Die Kapland-Pelargonie ist ein südafrikanisches Heilkraut. Sie gehört zu den bei uns eher als Zierpflanzen bekanten Geranien und wird ca. 30 cm hoch. Von Juni bis August bildet sie sehr attraktive violette Blüten. Ihre heilenden Inhaltsstoffe verbirgt sie allerdings vor allem in der Wurzel, aus der ein Extrakt gewonnen werden kann. Auch kommerziell ist die Kapland-Pelargonie mittlerweile entdeckt worden.


 Verwendung


Die Zulus kennen die heilsame Wirkung der Pflanzenwurzel schon lange. Die in der Wurzel enthaltenen Wirkstoffe helfen bei akuten und chronischen  Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Grippe. Zur Anwendung kommen hier alkoholische Auszüge aus der Wurzel. Aber auch die anderen Pflanzenteile enthalten die Heilstoffe. Das aus dem Wurzelextrakt hergestellte Medikament ist in Apotheken unter dem Namen Umckaloabo® (das Zulu-Wort für schwerer Husten) erhältlich.


In der Praxis hat es sich bewährt, die Pflanze über den Winter draussen zu lassen. Dort stirbt sie dann ab. Im zeitigen Frühjahr kann dann eine pralle Wurzel geerntet werden, die in Alkohol eingelegt wird und dort mind. 2 Wochen bleiben sollte. Der Alkohol färbt sich dann fast schwarz und ergibt die begehrte Hustenmedizin. Unserer Erfahrung nach hilft Umckaloabo-Tinktur bestens bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, um diese gar nicht erst ausbrechen zu lassen. Wenn Sie allerdings schon richtig da ist, konnten wir im Praxistest keine große Wirkung mehr feststellen.


 Standort und Pflege


Normalfeuchte, sonnige bis halbschattige Standorte bevorzugt. Im Topf vor Übernässung schützen. Kann wie eine normale Balkongeranie überwintert werden. 


Anwendungsgebiete in der Volksmedizin


Husten

Erkältung

Grippale Infekte

Aktiviert das Immunsystem

 

Inhaltsstoffe


Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe und ein wenig ätherisches Öl


Hinweis


Nicht zusammen mit Blutverdünnern anwenden. Nicht für Menschen mit Leber- oder Nierenproblemen.


Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)


Sie war die Heilpflanze des Jahres 2013, trotzdem ordnen wir sie eher den Gewürzkräutern zu, denn sie schmeckt einfach sehr lecker und ist vielseitig einsetzbar.


Ob als Berankung von Zäunen oder Pergolen, als niedrige kleine Beetpflanze oder in Blumenkästen oder -kübeln: die Kapuzinerkresse ist immer ein toller Blickfang. Ihre wunderschönen, leuchtend gelben, orangen oder roten Blüten sind ebenso interessant wie ihre kreisrunden Blätter.


Auch Menschen, die nicht unbedingt über einen grünen Daumen verfügen, werden an ihr ihre Freude haben. Sie ist anspruchslos was die Standort- wahl betrifft, verträgt sowohl Sonne als auch den Schatten und ist besonders hübsch um Bäume blühend zu umranken.


Verwendung


Geerntet werden sowohl die Blüten, die die Kapuzinerkresse reichlich bildet, als auch die Blätter. Sie verleihen Gerichten eine scharfe, aber nicht pfeffrige Note und geben auch Salaten besonderen Pep! Die Blüten können übrigens bedenkenlos ungewaschen gegessen werden, sie sind ähnlich wie Lotusblüten schmutzabweisend.


Wir haben hier die kompakte Form im Programm, nicht die lang rankende Sorte. Besonders hervorzuheben ist ihre antibakterielle Wirkung. Kapuzinerkresse kann nicht nur dazu beitragen, die Vermehrung von Bakterien zu verhindern, sondern auch von Viren und Pilzen. Sie enthält außerdem viel Vitamin-C und hilft so, unser Abwehrsystem zu stärken. Beachten sollte man hierbei, dass die Kapuzinerkresse roh verwendet und nicht als Tee aufgegossen wird. Sie ist einjährig, säht sich aber gerne selbst wieder aus.


Standort und Pflege


Normalfeuchte Standorte, ob schattig oder sonnig macht bei ihr kaum einen Unterschied. Die Erde sollte gut durchlässig und nicht zu trocken sein für die ansonsten anspruchslose Kapuzinerkresse.


Käseblatt - La Mo Long (Paederia languinosa)


Ursprünglich ist das Käseblatt in Vietnam zu finden. Unter dem Namen La Mo Long wird die Pflanze dort als Gewürz- und Heilpflanze geschätzt.Die Rankpflanze, die zu den Rötegewächsen gehört, eignet sich auch als hübsche Zimmerpflanze mit rosa Blüten und ihrem von roten Adern durchzogenen Laub.


Verwendung


Verwendet werden die jungen Blätter. Der Geschmack und der Geruch erinnern an Käse mit einer leicht scharfen Note nach Rettich. Auf jeden Fall sehr interessant.


Als Heilpflanze wird La Mo Long in Vietnam auch verwendet. Ihr Wirkung soll vor allem den Magen-Darm-Trakt betreffen, den Darm entgiften und bei Durchfall helfen. Die antiseptische Wirkung ist hier sicherlich auch von Vorteil. Der Käsegeschmack passt hervorragend zu Rührei und anderen Eierspeisen.


Standort und Pflege


Das hübsche Käseblatt kann den Sommer gerne auf der Terrasse oder dem Balkon verbringen, eignet sich aber auch ganzjährig zur Haltung im Zimmer. Es benötigt einen hellen Standort und viel Wasser. Wer das Käseblatt nicht als Hängepflanze in einer Ampel halten möchte, sollte ihm eine Rankhilfe geben. Gelegentliche Düngergaben sorgen für eine gute Nährstoffversorgung.



Katzenschwanzpflanze (Bulbine frutescens medicus)




Kaugummistrauch  (Lippia polystachia)


Der argentinische Minzstrauch - auch Kaugummistrauch genannt - verbreitet einen wunderbaren Duft und ist eng mit der Zitronenverbene verwandt. Wie der Name verrät, kommt er aus Südamerika. Er wird bis zu 130 cm hoch und blüht weiß. Wir versenden Jungpflanzen, ca. 15-20 cm hoch.


Verwendung


Der argentinische Minzstrauch wird traditionell zum Würzen von Mate-Tee verwendet. Im Herbst lässt er seine Blätter fallen, treibt aber im Frühjahr neu aus. Er ist recht frostempfindlich und sollte daher am besten als Kübelpflanze gehalten werden. Der herrlich, leicht süßlich nach Minze duftende Strauch schmeckt köstlich minz-kaugummiartig und rundet den Geschmack viele Teemischungen ab. Die Blätter enthalten ätherische Öle, die sich günstig auf die Verdauung und den ganzen Organismus auswirken. In seiner Heimat wird er außerdem bei Depressionen eingesetzt. Man erntet die jungen Triebenden. Die Blätter lassen sich dann ganz einfach von den Zweigen streifen.


 Standort und Pflege


Normal feuchter Standort, durchlässig, stark wachsend.


Kerbel (Anthriscus cerefolium)


Echter Kerbel ist in Europa schon sehr lange verbreitet. Die einj„ährige Pflanze ist sehr anspruchslos, was Standort und Boden betrifft. Sie erreicht Wuchsh”hen von 40 bis 70 cm. Zwischen Mai und August bilden sich die Bütendolden mit weissen Blütenblä„ttern.


Verwendung


Kerbel ist ein beliebtes Gewürz für Suppen, Saucen und Salate. Auch gehö”rt Kerbel in viele berühmte Kr„äutermischungen wie die franzö”sischen "fines herbes" oder die "Frankfurter grüne Sauce". Getrocknet verliert der Kerbel einen grossen Teil seines Aromas, deshalb immer frisch verwenden. Auch ist das Aroma kaum kochfest, deswegen immer erst kurz vor Ende der Garzeit zu heissen Speisen geben.


Standort und Pflege


Wä„chst fast überall problemlos. Normal feucht halten. Im Schatten wä„chst er deutlich langsamer, einjä„hrig


Knobi-Gras (Tulbaghia violacea)


Das Knobi-Gras ist ursprünglich in Südafrika beheimatet. Seine weiß-grünen Blätter und die hell-rosanen Blüten sind sehr dekorativ. Wir verkaufen die rein-grüne Form des Knobi-Grases, denn sie ist sehr viel wüchsiger und einfacher in der Haltung und kann so auch viel öfter geerntet werden. Die Pflanzen können zwischen 50 und 80 cm hoch werden. Im Topf gehalten ist eine ganzjährige Ernte möglich.


Verwendung


Verwenden Sie Knobi-Gras ähnlich wie Schnittlauch und geben Sie Ihrem Essen eine feine Zwiebel- und Knoblauchnote. Vorteil: Trotz des Aromas haben Sie anschließend nicht die typische Knoblauchfahne! Außerdem soll die Pflanze lästige Insekten wie Fliegen und Mücken fern halten, in Beete gepflanzt, sogar gegen Wühlmäuse wirken.


Standort und Pflege


Normal feuchte Standorte mit gutem Wasserabzug, im Schatten wächst die Pflanze aber langsamer, nicht winterhart, Topfpflanzung möglich.


Koriander (Coriandrum sativum)


6.000 Jahre Kulturgeschichte kö”nnen nicht irren. So alt sind die ersten Nachweise über die Verwendung von Koriander aus dem heutigen Israel. Mittlerweile wird Koriander auf der ganzen Welt verwendet. Die Pflanze wird etwa 50 cm hoch und bildet zwischen Juni und Juli Bültendolden. Geerntet werden die Samen am besten kurz vor der entgültigen Reife, da sie sich sonst zu leicht von den Dolden lö”sen und es zu Ernteverlusten kommt.


Verwendung


Bei uns wird meist der gemahlene Koriandersamen als Gewürz für Brot und Geb„äck (z.B. Bestandteil von Lebkuchengewürz) verwendet. Fr asiatische, portugiesische und südamerikanische Gerichte verwendet man das intensive Kraut, was moschusartig und leicht zitronig schmeckt. In der Thaiküche wird die Wurzel wie Petersilienwurzel verwendet. Koriander gilt als appetitanregend, verdauungsfö”rdernd und krampflö”send.


Standort und Pflege


Normal feuchte Standorte, Pflanze verträ„gt keinen Vollschatten, einjä„hrig


Synonyme


Arabische Petersilie, Asiatische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Gebauter Koriander, Gewürzkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkorn, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandl„usekraut, Wanzendill


Unser Lieblingsrezept mit Koriander

 

Koriander-Pesto


2 Hand voll Korianderblä„tter

3 EL Kürbiskerne

1 Knoblauchzehe

Salz

Olivenö”l nach Bedarf


Den Koriander, die Knoblauchzehe und die Kürbiskerne im Mixer zerkleinern. Wä„hrenddessen immer wieder ֙l hinzugeben bis eine cremige Konsistenz entsteht. Mit Salz abschmecken. Am besten frisch servieren. Gut als Sauce zu Hühnchen und Reis, für Reisgerichte oder einfach auf frischem Brot.


Liebstöckel - Maggikraut (Levisticum officinale)


Liebstöckel - auf Grund seines Geruches auch Maggi-Kraut genannt - stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten, kommt aber auch gut mit unseren klimatischen Verhältnissen zurecht. Die Pflanze kann zwischen 1,50 und 2,00 Meter Hoch werden. Zwischen Juni und August blüht Liebstöckel mit kleinen weißen oder grünlichen Doldenständen. Dann bildet er braune Früchte aus, die im September reif sind.


Verwendung


Die Blätter des Liebstöckel schmecken sehr ähnlich wie Sellerie, mit einer bitteren Komponente. Er verleiht Suppen, Kräuterquark und Saucen den letzten Schliff. Liebstöckel wirkt speichel- und verdauungsanregend. Die Wurzel ist harntreibend und wirkt bei Ödemen und Entzündungen der Harnwege und gegen Nierengries. Im Mittelalter galt Liebstöckel sogar als Aphrodisiakum, auch wenn moderne Forschungen eine solche Wirkung nicht belegen.


Standort und Pflege


Normal feuchter Standort, Austrocknen verhindern. Winterhart


Limonadenpflanze (Agastache mexicana)




Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)


Das gefleckte Lungenkraut ist eine einheimische Heilpflanze, die in weiten Teilen Europas zu finden ist. Wegen ihrer zweifarbigen Blüten nennt man sie auch Hänsel und Gretel oder Schwesternkraut. Die gepunkteten Blätter und die hübschen zweifarbigen Blüten zeichnen diese dekorative Staude aus.


 Verwendung


Das gefleckte Lungenkraut enthält unter anderem Kieselsäure, Schleime, Saponine, Gerbstoffe und größere Mengen Mineralien und wirkt dadurch hustenreiz- und entzündungshemmend.


 Am häufigsten ist die Anwendung als Tee aus Blättern und Blüten, es kann jedoch auch eine Tinktur hergestellt werden.


Standort und Pflege


Sonnige Standorte mit guter Wasserversorgung bevorzugt. Es wächst gerne inmitten anderer Pflanzen, wenn der Boden um es herum zu stark der Sonne ausgesetzt ist, neigt es zum vertrocknen. Das gefleckte Lungenkraut ist winterhart und mehrjährig. Im Herbst zieht es ein und treibt im Frühjahr wieder frisch aus dem Boden aus.

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